Wilhelm Schäfer, geboren am 12. November 1893, hatte als staatlich geprüfter Elektroingenieur und Betriebsleiter in der öffentlichen Elektrizitätsversorgung seiner Heimatstadt Kulmbach (Oberfranken) schon früh den Weg zur Technischen Nothilfe gefunden. Bereits im Jahre 1924 hatte er sich der TN als ehrenamtlicher Helfer zur Verfügung gestellt, um im Jahre 1938 dann als hauptamtlicher technischer Mitarbeiter und Sachbearbeiter des Technischen Dienstes „E“ beim Reichsamt der TN in Berlin-Steglitz einzutreten. Er hat u. a. an der Errichtung der Reichsschule der TN in Dresden mitgewirkt.

Nach dem zweiten Weltkrieg, der auch ihm eine längere Internierungszeit eingebracht hatte, war Schäfer zunächst wieder als Betriebsleiter und Prokurist bei einer Überlandzentrale im nordbayerischen Grenzgebiet tätig, bis er im Jahre 1952 in die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk überwechselte, um als erster technischer Mitarbeiter und kommisarischer Landesbeauftragte / stellvertretender Landesbeauftragte für Bayern in München eine Verwendung zu finden, die seinen Interessen und Idealen besonders entsprach.

Wilhelm Schäfer kamen bei seiner vielseitigen Tätigkeit im Landesverband Bayern nicht nur seine ausgezeichneten theoretischen und praktischen Fachkenntnisse zugute, sondern auch seine in beiden Weltkriegen gewonnenen Erfahrungen. Hatte er bereits den ersten Weltkrieg als Reserveoffizier der bayerischen Funkertruppe mitgemacht, so nahm er am zweiten Weltkrieg im Feldeinsatz als Führer der „TN-Einsatzgruppe Luftwaffe West“ von 1940 bis 1942 teil, von 1943 bis 1944 als Oberabteilungsführer und mit der Führung der TN-Landesgruppe Mitte in Hannover beauftragt und zum Schluß noch als Führer der TN-Landesgruppe Süd in München.

Zu seinen besonderen Aufgaben im THW gehörten die Ausbildung der Helfer, die Beschickung der Lehrgänge an den THW-Schulen, die Bearbeitung von Organisationsfragen in der Praxis, die Planung von Sprengungen sowie die Durchführung technischer Hilfeleistungen auf dem E-Sektor.