28
Apr
2023
Nachruf Günter Trautvetter, THW-Landesbeauftragter für Hamburg und Sachsen/Thüringen a.D.
Am 08. April 2023 verstarb der frühere Landesbeauftragte für Hamburg und Sachsen/Thüringen, Günter Trautvetter, in der Obhut seines Sohnes in Hamburg, die Beerdigung fand am 26. April 2023 in Berlin statt.
Nach seinem Studium der Ingenieurwissenschaften begann Günter Trautvetter als 2. Technischer Mitarbeiter seinen Dienst beim Technischen Hilfswerl in Berlin. Unter den Alliiertenstatus Berlins durfte das THW damals nicht als Bundesbehörde in Berlin antreten, genoss also eine Sonderstellung in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, war aber der THW-Leitung in Bonn unterstellt. Trautvetter kümmerte sich um die Ausbildung und erstelle Ausbildungsunterlagen.
Sein weiterer Weg führte ihn nach Hamburg, wo er 1972 zu einer schweren Zeit – der Landesverband hatte viel Personalwechsel im Amt des Landesbeauftragten – die Geschäfte des Landesbeauftragten übernahm. So kam er als 13. Landesbeauftragter auf diese für den Landesverband wichtige Position.
Die Feuerwehr Hamburg hatte als „Hauptverwaltungsbeamter“ den Luftschutzhilfsdienst (LSHD) zerschlagen und die Einheiten weitestgehend auf 99 Freiwillige Feuerwehren verteilt. Das THW gliederte sich als Landesverband in vier Geschäftsführerbereiche und sieben Bezirksverbände mit 13 Bergungszügen und sieben Instandsetzungszügen auf. Das Verhältnis THW zur Feuerwehr war allerdings gestört.
Das änderte sich mit LB Trautvetter, der als Berliner sofort Kontakt zum damaligen Oberbranddirektor Manfred Gebhardt aufnahm, der ebenfalls Berliner war. Man kannte sich aus guter Zusammenarbeit in Berlin. Trautvetter schaffte es, das THW als feste Größe im Katastrophenschutz und in der Deichver-teidigung der Stadt zu etablieren. Es gelang ihm mit der Feuerwehr, den Spitzen der Sanitäts-organisationen, aber auch mit der Senatsverwaltung, den Bundesbehörden und Teilen der Industrie und der Medien dem THW ein hohes Ansehen zu verschaffen. Seine inzwischen in Ortsverbände umbenannte Dienststellen und die freiwilligen Helfer wurden stets in das System mit eingebunden.
Im Jahr 1995, nach der Auflösung des eigenständigen Landesverbandes Hamburg, bekam er vom damaligen THW-Direktor Gerd-Jürgen Henkel den Auftrag, nach Altenburg in Thüringen zu gehen und dort den neuen Landesverband Sachsen/Thüringen aufzubauen. Die Gründung des neuen Landes-verbandes erfolgte am 29. Juni 1996 im Altenburger Schloss, damit wurde die fünf-jährige Vorarbeit durch die Landesverbände Bayern und Hessen beendet. Mit großem Elan und seiner ganzen Erfahrung ging Trautvetter diese Aufgabe an und hatte in kurzer Zeit eine gut funktionierende Dienststelle etabliert. Die Mitarbeiter kamen aus anderen Landesverbänden oder direkt von der Fachhochschule des Bundes. Sie erkannten sehr schnell, dass ihr Chef ihre Aufbauarbeit in vollem Umfange würdigte und in jeder Situation hinter ihnen stand.
Ortsverbandsbesuche, Ortsverbandsgründungen und viel Kontakt zum Ehrenamt, meist an den Wochen-enden, gehörten zum Tagesgeschäft.
Nach seiner Verrentung lebte Trautvetter mit seiner Frau Karin in Berlin, stets jedoch in Kontakt mit seinen THW-Kameraden in Hamburg und Altenburg.
Am 18. Oktober 2013 überreichte THW-Präsident Albrecht Broemme ihm in einer kleinen Feierstunde die Urkunde für 50 Jahre Mitarbeit im THW.
Die THW-historische Sammlung, mit der er sich verbunden fühlte, wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Wir trauern mit der Familie und wünschen ihr viel Kraft und Zuversicht für die Zukunft.